Full width home advertisement

Post Page Advertisement [Top]

Unser neuer Streifzug über die Insel führte uns heute nach Süllitz. Damit nähern wir uns auch dem Wissen um den "Ursprung und zu den Nachkommen des rügenschen Königshauses" (Anmerkung: In alten Überlieferungen wurde das Fürstenhaus von Rügen mit den "Königen von Rügen" gleichgesetzt). Neben der bekannten Linie, der Jaromar I., Witzlaw I., Jaromar II., Witzlaw II. sowie Witzlaw III. und Sambor III. entstammen, gab es auch bedeutende Nebenlinien.

Einer Erwähnung bedarf dabei auch die Familie von der Lancken. Ihre Ersterwähnung erfolgte 1285 mit Pridbor de Lancka. Ferner werden Pridbor van der Lancken und Stoislaw van der Lancken im Bundesbrief der Rügenschen Ritterschaft des Jahres 1316 erwähnt. Der zu dieser Familie gehörende Suleslaus soll neben seinen Liegenschaften auf Zudar und der Insel Koos u.a. auch das nach ihm benannte Süllitz besessen haben. In der Roeskilder Matrikel ist 1318 entsprechend der Ort "Syalleslavitz" vermerkt. 

Nach einigen Überlieferungen gibt es nun zwischen den Familie von der Lancken und zu Putbus Überschneidungen, welche sich auf Namen und Wappen beziehen. Dies würde jedenfalls erklären, warum Süllitz als ursprünglich im Besitz der Familie Putbus befindliches Land bezeichnet wurde. Nachweislich verkauften es die Herren Waldemar I., Pridbor III. und Henning III. von Putbus im Jahre 1357 an das Stralsunder Heiligen Geist Hospital, in dessen Besitz es dann fast 350 Jahre war. Doch 1694 erwarb Ernst Ludwig II. von Putbus den Flecken Süllitz (und die Hälfte von Preetz) zurück. 

Wie bei vielen anderen Orten auf der Insel hatte auch die Schreibweise von Süllitz in den vergangenen Jahrhunderten einige Wandlungen erfahren. So war in Bezug auf den Ort u.a. die Bezeichnung Sulleslavitz, Zülsevitz, Sültevitz oder Sulitz verwendet worden. Wie der Rügensche Heimatforscher Prof. Dr. Alfred Haas zu dem Ort anmerkte, sind in den Vermessungsregistern des Jahres 1695 zudem einzelne Schläge der Süllitzer-Feldmark mit Namen versehen worden: I. Bresius-Schlag, II. Zitzen-Schlag mit Zitzengrund, II. Zasenek-Schlag, IV. Grüggel-Schlag und V. Wittring-Schlag. 

Mit dem Jahre 1815 wurde dann Neu-Süllitz mit einigen Kleinbauernstellen angelegt. Zu jener Zeit ist von zwei errichteten Katen die Rede. Allerdings wurde bereits 1848 davon berichtet, dass der Ort, welcher aus zwei Bündnerhäusern bestand, schon 1846 abgebrochen worden sei. 1860 bezog sich die Bezeichnung Neu-Süllitz dann lediglich noch auf das sogenannte Süllitzer Torhaus ("Dat ole Dorhus") - als eines der erwähnten drei Torhäuser zur Granitz (Hintergründe dazu finden sich in den Beiträgen zu Blieschow und zur Dolge). Dabei handelte es sich im Falle von Blieschow jedoch um das alte Forsthaus. Wann dieser eingeschossige Fachwerkbau mit Backsteinbau errichtet wurde, ist nicht ganz klar: Während einige Unterlagen den Bau um das Jahr 1800 datieren, sind auch Überlieferungen zum Baujahr 1846 vorhanden. Am Haus selbst ist dagegen der Hinweis "Anno 1836" zu lesen.

Am 1. Juli 1987 wurde dann der Wochenendsiedlerverein "Granitztal" e. V. als Kleingartenanlage des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) gegründet. In der Gemarkung Zirkow, Flur 4, Teilflurstück 51/3 - so die offizielle Bezeichnung für die Fläche einer Siedlung - sollten auf etwa 6,24 ha nun Gärten in der Größe von 400 bis 500 qm entstehen. 

Alte Gehölze wurden dazu beseitigt und verbrannt sowie im Anschluss der Boden geebnet, gepflügt, getellert und beräumt. in der Folge entstanden so 73 Gärten, die zu einer Wiederbelebung der Siedlung Neu-Süllitz führten. 

Unweit davon wurde 1736 das Gut Süllitz aus den gelegten Bauernhöfen gebildet. Hier lebten 1767 lediglich acht Bewohner. Als nun 1815 Neu-Süllitz angelegt wurde, änderte sich die Bezeichnung des Gutes Süllitz in Alt-Süllitz. Heute besteht Alt-Süllitz aus dem Gutshaus und einem in Teilen noch bestehenden Wirtschaftsgebäudes. 

Der etwas weiter östlich der alten Landstraße gelegene Süllitzer See war bis Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ein fünf bis acht Hektar großer Flachwassersee. Die hier zu DDR-Zeiten angelegte Aschedeponie für die Heizkraftwerke in Bergen, Binz und Saßnitz wurde in den 1990er Jahren wieder geschlossen. Seither entsteht auch der Süllitzer See wieder neu. Entstanden ist ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Der See ist zum Rast- und Brutplatz zahlreicher Vogelarten geworden. Beobachten lassen sich u. a. Stockenten, Kiebitze oder Waldwasserläufer. Auch stellen sich hier Fischotter, Seeadler und Weißstörche zur Jagd ein.

Ein Radweg von Binz in Richtung Putbus - auf oder neben der alten Landstraße - würde sicher ein brauchbarer Lückschluss für eine touristische Zuwegung zu den Seebädern Sellin, Baabe und Göhren darstellen. Bisher haben die vergangenen 30 Jahre dafür nicht gereicht...

(Folge Muttländer!)

Danke für die Chronik des Wochenendsiedlervereins "Granitztal" e. V. !


Was, Du kennst diese Orte nicht?

Altenkirchen,  AltefährAlt GremminAlt Reddevitz, Kap Arkona, Augusta-Victoria-SichtBakenberg,  Bergen, BinzBlieschowBohlendorfBoldevitzBorchtitz, Bug, BurtevitzBuschvitzCrampas, Dänholm, DarsbandDarz (heute: in Zirkow)DobberworthDolgeDolgemostDornbusch, Dranske,  Drigge 1Drigge 2DumgenevitzDummertevitzDumsevitzDwasiedenDwasieden(Schloß)FährinselFreesenort, Freetz, FliegersteinGagerGellenGeologenstein, Gingst, Glowe,  GlowitzGobbinGobbin ZiegeleiBurgwall bei GobbinGöhrenGoorGrabow,  GriebenGroß SchoritzGroß StresowGroß ZickerGrubnowGustowGüttinHans-Mallon-Grabmahl,  Hagen (bei Schmacht, seit 1953 Wüstung)Herzogsgrab in der Baaber HeideHoch HilgorHengstJarnitzKönigsstuhl,  Kartzitz,  Klein ZickerKlosterKreptitzer HeideKrimvitzLancken (Wittow),  Lancken (Jasmund),  Lancken-GranitzLauterbachLipsitz, Lietzow, Libnitz, Lobkevitz, LonvitzMaltzienMariendorfMiddelhagenMönchgraben, Mövenort, Muglitz, Neu Mukran, Mustitz (Wüstung)NadelitzNeparmitzNeuendorf (bei Boldevitz)Neuendorf (Hiddensee), Neu GremminNeukampNeu ReddevitzNipmerowNisteltzPalmer OrtPansevitzPastitzPatzigPlüggentinPoseritzPosewaldPromoiselProraInsel PulitzRalowRambinRalswiekReddevitzer HöwtRosengartenRöwenhagenRugard (Rügen-Burg)Rugard (Franzosendenkmal)Rugard (Hans Mallon Grab)Sagard,   SamtensSassnitz (Fischerdorf), SchloßbergSchmachtSchmachter SeeSeelvitz, Sellin, SemperSeramsSerpinSeramsSilmenitzSilvitz, Spycker,  StreuSuhrendorfSwantowTankowTempelberg mit dem Jagdschloß GranitzTeschenbergThiessowTribberatz (seit 1953 Wüstung)ÜselitzVenzBurgwall bei VenzVictoria-SichtVilmVilmnitzVittVitteWaase,  Waldhalle und Stein des Pommerschen ForstvereinsWandashorstWerderBurgwall WerderWiekWokenitzWoorkeWostevitzWreechenWreecher SeeWusseZehnmorgenZickersche BergeZiegensteineZirkowZudar

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bottom Ad [Post Page]